Съпоставителниизследвания / Contrastive Studies
БОРИСЕВИЧ, Павел (Велико Търново) – Към дистрибуцията и семантичната структура на подлога в немски и български език (Zur Distribution und semantischen Struktur des Subjekts im Bulgarischen und Deutschen). 1977 (ІІ), № 3, 35–48.
In der Arbeit wird kurz auf zwei Satzstrukturdarstellungsweisen eingegangen und jene von ihnen gewählt, die für die konfrontative Sprachbeschreibung geeigneter ist. Es wird von der Unterscheidung dreier Satzebenen ausgegangen: 1) der semantisch-syntaktischen, 2) der Ebene der mit konkreter Lexik gefüllten Grundstrukturen, 3) der Ausdrucksebene. Die Distribution des Subjekts wird auf der Ebene der Grundstrukturen mit einem Ausblick auf die Ausdrucksebene behandelt. Die semantische Struktur des Subjekts wird auf der semantischsyntaktischen Ebene mit einem Ausblick auf die Ebene der Grundstrukturen und deren Trausforme behandelt. Für die Zwecke der Konfrontation werden konstante semantischsyntaktische Strukturschemata aufgestellt, auf die die variablen sprachspezifischen Satzstrukturen beider Sprachen abzubilden sind. Die Distribution und die semantische Struktur des Subjekts werden am Material von Originaltexten und entsprechenden Übersetzungen aus dem Deutschen ins Bulgarische und umgekehrt verglichen. Es werden Schlussfolgerungen gezogen, die sowohl der Forschung als auch der Praxis des Fremdsprachenunterrichts und des Übersetzens dienlich sein sollen. Die Arbeit stellt eine Voruntersuchung einer ausführlichen Studie dar.
ВАПОРДЖИЕВ, Веселин – За някои фразеологизми с повторения в български, руски и немски език (Zu einigen Phraseologismen mit Wiederholungen im Bulgarischen, Russischen und Deutschen). 1977 (ІІ), № 3, 49–57.
Der Beitrag hat zum Тhema eine breite Schicht von Phraseologismen mit Wiederholungen in den drei Sprachen. Bis jetzt wurde ihnen keine besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Der Autor ist der Meinung, dass die Wiederholungen dieser Art aufgrund ihrer Eigentümlichkeiten als Übergang von den freien Wortverbindungen zu den echten Phraseologismen zu bezeichnen sind, obwohl sie nicht den größten Grad der Umdeutung aufweisen. Als eine charakteristische Besonderheit dieser Wortverbindungen ist die Tatsache hervorzuheben, dass es bei ihnen zu einem eigenartigen Zusammenspiel von Strukturelementen und Semantik kommt, das bei keinen anderen Phraseologismen anzutreffen ist. Damit das ganze System der Phraseologismen durch eine zusätzlich vorgenommene Klassifikation nicht unberechtigt erschwert wird, ordnet der Autor die Wiederholungen den Zwillingsformeln zu. Zum Schluss wird auf die Produktivität der Wiederholungen hingewiesen, die sie zur Quelle von echten Phraseologismen macht. Der Autor geht auch auf die stilistische Rolle dieser Wortverbindungen besonders in der Sprache der Publizistik ein.
ДИМИТРОВА, Марийка (Велико Търново) – Езикът на рекламата в български и немски език (Die Sprache der Werbung im Deutschen und Bulgarischen). 1977 (ІІ), № 3, 117–125.
Der Beitrag behandelt spezifische Probleme, die sowohl für die Gestaltung als auch für die praktische Verwendung der Reklame wichtig sind. In der Einführung betont man den bedeutenden Unterschied zwischen der sozialistischen und der kapitalistischen Werbung. Die Aufmerksamkeit des Lesers wird auf die Schlussfolgerung gelenkt, dass die sozialistische Werbung schon ein Bestandteil der Politik, der Ökonomie und der Kunst geworden ist. Dег Hauptteil des Beitrags versucht anhand treffender Beispiele deutscher und bulgarischer Werbetexte den Gebrauch der einzelnen Wortarten und Satzkonstruktionen zu veranschaulichen. Untersuchungsmethode ist die vergleichende Charakterisierung von Werbetexten. Zusammenfassend sind Schlussfolgerungen gezogen, in denen der Unterschied zwischen der deutschen und der bulgarischen Werbung hervorgehoben wird. Es sind Hinwiese auf die weitere Vervollkommnung der bulgarischen Werbung formuliert.
ЗАФИРОВА, Бисерка (Велико Търново) – Съпоставяне на Akkusativ des Inhalts в немски език с вътрешно допълнение на непреходни глаголи в български език (Zusammenstellung der grammatischen Erscheinung Akkusativ des Inhalts im Deutschen und des inneren Objekts intransitiver Verben im Bulgarischen). 1977 (ІІ), № 3, 112–116.
Die Arbeit behandelt zwei ähnliche grammatische Erscheinungen in der deutschen und in der bulgarischen Sprache. Das sind der Akkusativ des Inhalts im Deutschen und das innere Objekt intransitiver Verben im Bulgarischen. Gemeint sind Wortgruppen, bei denen ein Verb mit einem Substantiv derselben Wurzel oder mit einem sinnverwandten Substantiv verbunden wird (z. B. einen heldenhaften Tod sterben, einen festen Schlaf schlafen; ден денувам, нощ нощувам). Es werden die Meinungen von W. Schmidt, W. Jung, G. Helbig und J. Buscha aufgeführt, wobei jede davon analysiert wird. Es wird festgestellt, dass in den genannten Beispielen im Deutschen das Verb die Information mitbringt, wohingegen in analogen Fällen im Bulgarischen das Substantiv der Informationsträger ist. Das Substantiv im Deutschen ist gewöhnlich mit einem Attribut zu gebrauchen, da das Attribut auf das Besondere in dem Sinn der so gebildeten Wortgruppe hinweist; sonst wiederholt das Substantiv den semantischen Inhalt des Verbs. In der bulgarischen Sprache haben die angeführten Beispiele etwas Idiomatisches an sich. Das Verb kann ohne weiteres durch ein anderes ersetzt werden. Wenn das Substantiv ein Attribut braucht, so steht es vor dem Substantiv. Bei einem nachgestellten Attribut ist an stilistische Besonderheiten zu denken. Obwohl die beiden behandelten grammatischen Erscheinungen gewisse Unterschiede aufwiesen, sind sie analog.
КОСТУРКОВА, Мария – Някои най-типични видове безлични изречения в български и немски език (Einige besonders typische unpersönliche Sätze im Bulgarischen und Deutschen). 1977 (ІІ), № 3, 58–76.
Diese erste konfrontative Sprachbetrachtung der Impersonalia im Deutschen und Bulgarischen hat die Aufgabe, sowohl die Unterschiede ihrer Modelle auf grammatischer und semantischer Ebene festzustellen als auch einige Methoden für deren Aneignung und Erzeugung in der Fremdsprache vorzuschlagen. Die bis jetzt traditionell genannten Impersonalia werden als unpersönliche und „subjektlose implizit-persönliche“ Sätze differenziert. Als Ausgangspunkt der angeführten Überlegungen dient die These, dass das Subjekt immer vorhanden ist, abgesehen von seiner syntaktischen Aktualisierung im Zusammenhang mit dem verbalen Lexem und der agentiven Valenz des Verbs. Es werden die als Standard betrachteten unpersönlichen Sätze nach grammatischen und semantischen Kriterien wie auch in Bezug auf die Aktionsart des Verbs verglichen. Zusammenfassend wird die Auffassung dargelegt, dass die nicht äquivalenten unpersönlichen Sätze nicht auf der Ebene der Kompetenz, sondern auf der der Performanz durch Transpositionsoperationen angeeignet werden. Als Letztes wird auch das sozial valide Moment beim Erlernen dieser Sätze hervorgehoben. Angesichts einiger extralinguistischer Bevorzugungen in der wissenschaftlichen und schöngeistigen Literatur werden sie als eine spezifische reduzierte Aktualisierung der Prädikativität aufgefasst.
ПЕТРОВА, Красимира – Поетическите опити на Фридрих Енгелс и преводите им в България (Die dichterischen Versuche von Friedrich Engels und ihre bulgarischen Übersetzungen). 1977 (ІІ), № 3, 126–156.
Friedrich Engels hat seine poetischen Werke im jugendlichen Alter geschaffen – im Zeitraum 1838–1842. Seine ersten literarischen Versuche entstanden unter dem starken Einfluss der Gruppe „Junges Deutschland“. Als literarische Muster wählte Engels die Werke Goethes, Lessings, Schillers, Heines und Börnes. Freiheitsstreben, revolutionärer Optimismus, Glaube an das Volk und das klare Bewusstsein der sozialen Bedeutsamkeit der progressiven Literatur bestimmten die ideell-thematische Eigenart seiner Poesie. Sein Stil wirkt expressiv, emotionell, dynamisch, drückt Parteinahme und Polyvalenz aus. Die Zeitschrift „Наша родина“ (Heft 8, Jg. VIІ, S. 4) veröffentlichtе im Jahr 1960 zum ersten Mal zwei Gedichte von Friedrich Engels: „Beduinen“ und „Deutsche Julitage“, nachgedichtet von dеm bekannten bulgarischen Dichter Krastjo Stanischev. Dem Übersetzer ist es gelungen, die Bilder des Originals zu erfassen, den sozialen Ton hervorzuheben, die national-historische Färbung zu betonen. Unter dem Einfluss seiner marxistischen Weltanschauung prägte Stanischev den revolutionären Optimismus im Gedicht „Deutsche Julitage“ stärker aus. Seine Nachdichtungen erreichen die Dynamik und die Expressivität des individuellen Stils von Engels. Vier Gedichte von Engels: „Beduinen“. „Bei Immermanns Tod“, „Der Kaiserzug“ und „Ein Abend“ wurden 1975 in der Zeitschrift „Септември“ (Heft 11, Jg. XXVIII, S. 100–121) in der Übersetzung von Tschilo Schischmanov veröffentlicht. Als Vertreter der älteren literarischen Generation hat der Übersetzer versucht, durch Verwendung von Archaismen den gehobenen Stil von Engels adäquat wiederzugeben. Stilistisch unzulässig ist jedoch der Missbrauch der Phraseologismen aus der Volkssprache im Requiem „Der Kaiserzug“. Tschilo Schischmanov hält die metrischen Besonderheiten des Originals exakt ein. Stanischev und Schischmanov streben eine adäquate Übersetzung durch die Interpretation an. Die Paraphrase seltener aufgreifend, vermitteln beide Übersetzer eine sachgemäße Vorstellung von der Poesie Friedrich Engels’.
HELBIG, Gerhard (Leipzig) – Zu einigen theoretischen und praktischen Problemen der grammatischen Konfrontation (За някои теоретични и практически проблеми на граматическото съпоставяне). 1977 (ІІ), № 3, 5–34.
The article discusses general problems of contrastive linguistics. The need of detailed descriptions of the compared languages is pointed out, although this is only a necessary but insufficient condition for successful contrastive analysis. The same linguistic theory, methodology and terminology should be applied to the compared languages. The communicative function of language assumes great importance in contrastive studies. A review is made of several theoretical models. The need of stratification is pointed out. Discussed are also the problems of the choice of topic, comparability, field theory, connections with foreign language teaching. Material from various languages is used by way of illustration.